Pressemitteilung vom 09.01.2021
Unser Zuhause wird an eine:n Immobilienspekulant:in verkauft!
Wir, über 140 Bewohner_innen und Gewerbetreibende der Hermannstr. 48, sind von Verdrängung bedroht. Unsere Vermieterin hat die Häuser an eine Investmentfirma verkauft.
Das Bezirksamt hat uns am 04.01.2020 darüber informiert, dass ihnen der Verkaufsvertrag vorliegt. Wir wissen, dass Sepkulant:innen Häuser nur kaufen, um mit ihnen Profit zu machen, dafür finden sie auch trotz Mietendeckel Mittel und Wege. Unsere Pläne von langfristig sozialem Wohnen wären damit passé. Wir hoffen nun darauf, dass der Bezirk Vorkaufsrecht ausüben kann, um die Immobilienspekulation abzuwenden. Dann hätten wir als Mieter:innengemeinschaft oder über eine Genossenschaft die Möglichkeit, die Häuser zu kaufen. So könnten unsere Häuser und wir Mietenden vor Spekulation mit unserem Wohnraum und Verdrängung geschützt werden.
Unsere Mieter:innengemeinschaft pflegt engen nachbarschaftlichen Kontakt. 2018 gründeten wir den Verein Hermannshöfe e.V. Als Verein haben wir der Besitzerin Anfang 2020 ein Kaufangebot gemacht. Unser Kaufangebot umfasste einen Finanzierungsplan, vorläufige Zusagen für Kreditvergaben durch Banken, ein Unterstützungsschreiben des Bezirksstadtrats Jochen Biedermann sowie des Mietshäusersyndikatsprojekts Zossenerstr. 48, zudem Profile verschiedener Mietenden. Die Besitzerin lehnte das Kaufangebot im Juni
2020 ab und ließ sich nicht auf weitere Rückfragen ein. Der Kauf durch den Verein hätte in Kooperation mit dem Mietshäusersyndikat stattgefunden und langfristig bezahlbare Mieten für die jetzigen Bewohner:innen garantiert.