übernommen von Zwangsräumung verhindern auf Facebook :
Heute keine Zwangsräumung! - Wieder gute Nachrichten: Die Zwangsräumung einer vierköpfigen Familie in der Jahnstr. hat nicht stattgefunden. 70 Leute versammelten sich zum Protest vor dem Haus, es gab Transparente und leckeren selbstgemachten Kuchen gegen Zwangsräumungen.
Unabhängig davon, ob die Eigentümer wegen unseren Protesten einen kurzfristigen Rückzieher gemacht haben oder nicht, es gibt jetzt in jedem Fall eine Öffentlichkeit für die Menschen in diesem Haus.
Die betroffene Familie hat sich sehr über die Unterstützung gefreut! Gut war aber auch, dass weitere Mieter_innen aus dem Haus ihre Geschichte erzählen konnten. Insgesamt sollen sechs Familien raus, soweit das bislang bekannt ist. Es riecht sehr stark nach Entmietung. Wir bleiben da dran und informieren.
Fotos von heute gibt es bei neukoellnbild: Fotos Neukoellnbild
Der Berliner Kurier berichtete gestern über die bevorstehende Räumung: Die Mietrebellen kämpfen: Die nächste Räumungsschlacht
*Am Montag den 31.03.2014 wird um 9.00 Uhr in der Jahnstraße 87-89 (Ecke Britzer Damm, Nähe SBhf Hermannstraße) eine vierköpfige Familie geräumt, weil die neuen Besitzer keine neue Kontonummer angegeben haben. Das JobCenter hat weiter die Miete aufs alte Konto gezahlt.*
*Dazu rufen wir ab 8.30 Uhr zum Protest auf, seid pünktlich! Weitere Familien im selben Haus werden in den kommenden Wochen geräumt. *
*Für den 4. April ruft das Bündnis Zwangsräumungen zur Blockade einer Zwangsräumung in der Wissmannstraße 10 auf, ebenfalls um 8.30 Uhr. Hier geht es um einen alleinstehenden Mieter, der wegen dreimaliger leicht verspäteter Mietzahlung geräumt wird.
Das Haus in der Jahnstraße wurden im September 2013 an die Deutsche Grundstücksverwaltung GmbH verkauft. Die neuen Besitzer haben nie eine neue Kontonummer angegeben und das JobCenter hat die Miete weiter auf das Konto der Vorbesitzer überwiesen. Auch die Mieter haben keine neue Kontonummer für die Mietzahlungen erhalten. Die am Montag betroffenen Mieter leben seit 40 Jahren in Berlin und bereits seit 12 Jahren in der Wohnung. Sie zahlten zuletzt 738 Euro für eine 4-Zimmer-Wohnung, neu vermietete Wohnungen im Haus werden für wesentlich mehr Geld vermietet. Der Vater der Familie arbeitet in Teilzeit im Einzelhandel und die Familie erhält zusätzliche Leistungen vom JobCenter.
Es ist inzwischen fast ein Routinefall, dass MieterInnen wegen verspäteter Zahlungen von Sozialleistungen zwangsgeräumt werden. Der Skandal besteht nicht nur darin, dass die Gerichte dies als rechtmäßig bestätigen, sondern auch, dass damit die Sozialbehörden und die Gerichte sich aktiv an der Vertreibung von
Mietparteien beteiligen.
Kommt zu den Zwangsräumungen! Mobilisiert eure Nachbarinnen und Freunde!
Zwangsräumung Montag 31.3. // 8:30 // Jahnstraße Ecke Britzer Damm (Neukölln)
Zwangsräumung Freitag 4.4. // 8:30 // Wissmannstraße 10 (Neukölln)
Weitere Infos:
Bündnis Zwangsräumung verhindern
Einige Lesetipps:
Gerade ist die neue Ausgabe Nr. 366 der Zeitschrift „Mietercho“ der Berliner Mietergemeinschaft mit dem Schwerpunkt „Mieterproteste in Berlin 1872 bis 1933″ erschienen. Dort gibt es u.a. folgenden lesenswerten Artikel:
Blumenstraßenkrawalle anno 1872
Wohnungselend, die Zwangsräumung eines Tischler und der Abriss einer Barackensiedlung führten zu heftigen Mieterprotesten.
Wie es heute aussieht, schildert „Weil eine Zwangsräumung verhindert werden kann“ . Ein Interview mit Sara Walther vom Bündnis „Zwangsräumung verhindern“. Auch ohne spektakuäre Blockaden konnten einige Räumungen verhindert werden.
Das Berliner Tip-Magazin, das massgeblich den Neukölln-Hype mit befördert hat, wird nun mal kritisch, ohne die eigene Rolle zu hinterfragen:
Neukölln im Wandel: hipper, voller und teurer
Ein Neuköllner Kiosk-Betreiber beobachtet seit Jahren, wie um ihn herum alles immer hipper wird.
Für sein Geschäft ist das eigentlich gut. Aber er sieht den Wandel mit gemischten Gefühlen.
Ein englischer Text auf dem Online-Magazin Alternet ruft dazu auf, sich nicht als „Gentrifier“ mißbrauchen zu lassen, wenn Mensch woanders hinzieht:
20 Ways Not to Be a Gentrifier
It isn’t the act of moving somewhere that makes you a gentrifier—it’s what you do once you get there.
Zwangsräumung ; Reichenberger Str. 73 am Donnerstag, den 27. März um 9 Uhr
Eigentümer Brenning wills wissen und hat die Gerichtsvollzieherin bestellt — uns aber gleich dazu!
Der Zwangsräumungstermin für die fünfköpfige Familie in der Reichenberger Str. 73 ist für morgen, Donnerstag, 27.3. 9:00 bestätigt worden!!
Weder Eigentümer Brenning (CDU, Burschenschaftler, Beisitzer der evangelischen Schulstiftung, Anwalt) noch das Gericht waren an einer einvernehmlichen Lösung für den 31.3. interessiert. Die Familie hat Berufung beantragt, eine Sicherheitsleistung hinterlegt und die volle Märzmiete wurde vom Amt überwiesen. Das alles zählt nichts. Brennings Interesse und sein Geld (er hat als Antwort auf die Sicherheitsleistung der Mieterfamilie auch eine Sicherheitsleistung hinterlegt) zählt mehr. Es geht hier um nur vier Tage!
Nun liegt es an uns was wir morgen daraus machen! Den aktuellen Stand der Infos+Planungen erfahrt ihr auf Cafe Reiche — im Laufe der Nacht wird das noch aktualisiert!
Informiert andere Leute & teilt die Info!
Update vom 27. März 2014
Die Zwangsräumung wurde gegen ca. 10:00 uhr vollzogen. Zirka 100 Menschen demonstrierten vor der Reichenberger Str. 73. Mit der üblichen Trickserei wurde die Räumung durchgesetzt und danach ging die Polizei noch brutal gegen Protestierende vor. Es kam zu 11 Festnahmen.
Am Samstag wird ab 16:00 vor der Reichenberger Str. eine Kundgebung sein. Davor ist ab 14:30 die nächste Lärmdemo ab Kotti, die zur Reichenberger Str. 73 führt.
Weitere Infos auf karlapappel.wordpress.com : Bericht von der Zwangsräumung heute in der Reichenberger Str. 73
Herzliche Einladung zum Informationsabend
„2 Jahre nach dem Mord an Burak Bektas“
Do, 27. März 2014, 19 Uhr
zu den Hintergründen am Mord, den aktuellen Entwicklungen und zur Arbeit der Initiative zur Aufklärung des Mordes an Burak.
Zwei Jahre nach dem Mord an Burak Bektas gibt es noch immer keine Ermittlungsergebnisse. In der Veranstaltung im Vorfeld der Demonstration zum 2. Jahrestages des Mordes an Burak Bektas werden wir unsere Hinweise und Thesen bezüglich eines rassistischen Mordmotivs präsentieren, Parallelen zu den Vorgängen um den NSU aufzeigen, Kritik und Fragen in Richtung der Ermittlungsbehörden richten und unsere Arbeit präsentieren.
Anton-Schmaus-Haus
Gutschmidtstraße 37
U -Bhf. Britz-Süd
weitere Informationen:
Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak B.