Seit heute ist die dritte Ausgabe der „Randnotizen – Stadtteilzeitung aus dem Schillerkiez“ erhältlich. Sie wird demnächst verteilt oder kann in der Lunte, dem Syndikat usw. abgeholt werden.

Aus dem Vorwort:
Nach längerer Pause erscheint nun die dritte Ausgabe der RandNotizen. Wir haben die Zeit genutzt, um uns ein wenig zu erholen, neue Energie zu tanken und unsere Gedanken neu zu ordnen. Auch die vielen guten, wie nicht so guten, Eindrücke und Erfahrungen der letzten Zeit wollten wir noch einmal durchdenken („Was bisher geschah“, Seite 4). Wie wir schon in der ersten Ausgabe geschrieben haben: Die Missstände sind Zustände, und die gilt es zu kritisieren und zu verändern. Wir sagen: Probleme müssen an ihren Wurzeln bekämpft werden, weshalb für uns die Kritik der kapitalistischen Verhältnisse nach wie vor ein zwingender Bestandteil von Stadtteilinitiativen bleibt. Dafür braucht es einen langen Atmen, aber auch Zeiten der Muße, um nicht nur von den Verhältnissen getrieben zu werden.
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Das Haus Weisestrasse 47 gehört Henning Conle, ein über mehrere Jahre bundesweit bekannter Immobilienspekulant. Er trieb zuerst sein Unwesen in Duisburg, war dann in den 90er Jahren in Hamburg aktiv, wo ihm mindestens 2500 Wohnungen gehörten. Der Hamburger Mieterverein kann über den Umgang von Henning Conle mit seinen Mietern mehrere Aktenordner füllen.
Nun hat der Herr H. Conle auch in Berlin ein oder mehrere Häuser. Zum ersten mal negativ aufgefallen ist der H.Conle bei dem Versuch ,im Jahre 2005 das ehemalige Metropol am Nollendorfplatz in die Luxusdisco Goya zu verwandeln. Nach der Pleite des Goyas ermittelte die Staatsanwaltschaft.
Das Haus in der Weisestrasse 47 steht seit Jahren fast komplett leer, nur im Hinterhaus sind noch drei Wohnungen vermietet, sehr günstig wegen Ofenheizung und teilweise Klo im Treppenhaus. Vor 2 Jahren wurde das Haus zum Verkauf angeboten. Im Verkaufsprospekt ist zu lesen, dass es zum Zwecke der Sanierung umfänglich entmietet wurde. Im letzten Jahr versuchte ein alternatives
Hausprojekt das Haus zu erwerben. Sie haben dann eine Weile mit H.Conle verhandelt, wurden aber immer wieder hingehalten. Im April 2010 wurde ihnen mitgeteilt, das Haus nun doch nicht an
sie zu verkaufen, das Haus würde vom Besitzer selbst saniert. Was damit passieren soll, steht in den Sternen. Der Besitzer will wohl abwarten, bis er das Haus zum Höchstpreis verkaufen kann. Es wird weiterhin regelmässig das Vorderhaus gereinigt obwohl dort niemand wohnt, auch wurden neue Schlösser in die Wohnungen im Vorderhaus eingebaut. Wahrscheinlich soll damit verhindert werden, dass jemand auf die Idee kommt, schon mal einzuziehen.
Wir verlangen die sofortige Nutzung der leer stehenden Wohnungen für Hartz IV-Bezieher, die hier kaum noch eine Wohnung finden.
Wohnraum für Alle statt spekulativem Leerstand!
Rückt die Wohnungen raus, sonst nehmen wir sie uns!

Am Sonntag, dem 24. Oktober fand im Schillerkiez in Nord-Neukölln der zweite Kiezspaziergang im Rahmen einer Zusammenarbeit von verschiedenen Stadtteilinitiativen statt. Schon Sonntag davor beteiligten sich etwa 90 Menschen bei strahlenden Sonnenschein beim Rundgang in Alt-Treptow, siehe den Bericht Erfolgreicher Kiezspaziergang . Diesmal war das Wetter nicht so schön, es regnete und stürmte und trotzdem kamen ca. 80 Menschen. Schon vor Beginn erschien die Polizei und erklärte, das der Spaziergang nur mit Anmeldung und einem verantwortlichen Leiter durchgeführt werden dürfte. Also wurde das ganze als Demonstration angemeldet und wir konnten auf der Strasse laufen. Leider fiel das Megaphon bald aus und deshalb gibt es hier die wichtigsten Infos nochmal.
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Das war am vergangenen Montag in der Selchower Strasse zu sehen. Leider hielt die Idylle nur einen Tag, aber immerhin.

Ab Mitte Oktober gibt es eine Reihe von Kiezspaziergängen in verschiedenen Bezirken. Dies ist eine gemeinsame Initiative von Stadtteilgruppen aus Alt-Treptow (Initiative Karla Pappel),Neukölln ( Stadtteilinitiative Schillerkiez) und Kreuzberg ( Reichekiez von unten), unterstützt von Steigende Mieten Stoppen usw.
Es geht dabei darum, deutlich zu machen, dass die steigenden Mieten und sozialen Ausgrenzungsprozesse in den einzelnen Kiezen keine isolierten Probleme darstellen, sondern dass es Ursachen gibt, die gemeinsam bekämpft werden sollten.
Bitte beteiligt euch an allen Spaziergängen! Nur gemeinsam sind wir stark.

1. Kungerkiez:
Sonntag, 17. Oktober 14:00 Uhr
ab Karl-Kunger- / Wildenbruchstraße
2. Schillerkiez:
Sonntag, 24. Oktober 14:00 Uhr
ab Lunte (Weisetraße 53)
3. Reichenberger Kiez:
Sonntag, 31. Oktober 14:00 Uhr
ab Ohlauer Brücke
Der Text des Aufrufes:
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